Pigmente und Farbstoffe bilden die Grundlage von Farben, die beispielsweise im Fall von Ölfarben mit Ölen und weiteren Inhaltsstoffen angerieben werden. Seit den frühen Tagen der Menschheitsgeschichte werden Farbmittel genutzt, um die umgebende Welt darzustellen. Grundsätzlich lassen sich farbgebende Stoffe in zwei Kategorien unterteilen: Pigmente und Farbstoffe. Der entscheidende Unterschied liegt darin, dass Pigmente unlöslich sind, während Farbstoffe in der Anwendung löslich sind.
Pigmente sind Farbmittel, die im Gegensatz zu Farbstoffen praktisch unlöslich sind. Belege für die Verwendung von Erdpigmenten reichen weit in die Prähistorie zurück, wie etwa bei der Verwendung von Eisenoxidpigmenten wie Ocker in Höhlenmalereien. Pigmente sind in Pulverform erhältlich und werden mit verschiedenen Bindemitteln wie Ölen, Wachsen oder Harzen kombiniert. In der Regel werden die einzelnen Pigment-Teilchen vollständig vom Anwendungsmedium umschlossen und so auf dem Untergrund fixiert. Die verschiedenen Farbwirkungen hängen davon ab, wie fein oder grob die Pigmente verarbeitet wurden, wobei gilt: je grober die Verarbeitung, desto satter die Farbe.
Farbstoffe sind Farbmittel, die sich in organischen Lösungsmitteln oder in Wasser auflösen. Dadurch haben sie die Eigenschaft, nicht zu sedimentieren, das heißt, sie setzen sich nicht ab. Wie der Name schon nahelegt, sind Farbstoffe chemische Substanzen, die die Fähigkeit besitzen, andere Materialien zu färben. In der Vergangenheit stammten Farbstoffe häufig aus tierischen oder pflanzlichen Quellen. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts sind jedoch auch synthetische Farbstoffe bekannt.
Wie bereits oben angerissen, unterscheiden sich Pigmente und Farbstoffe grundsätzlich vor allem in ihrem Bindungsverhalten mit dem entsprechenden Medium. Man bezeichnet nicht gelöste Farbmittel als Pigmente, während Substanzen, die im Anwendungsmedium gelöst werden können, als Farbstoffe bezeichnet werden. Farbstoffe werden im Allgemeinen von der Oberfläche des betreffenden Objekts absorbiert und binden sich chemisch an die Moleküle, die sie einfärben. Bei der Verwendung von Pigmenten ist der Prozess etwas anders. Hier werden die Pigment-Partikel während des Trocknens vom Bindemittel umschlossen und so am Platz gehalten. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass Pigmente oft mineralischen Ursprungs sind (wie Ocker, Schwefel, etc.), während Farbstoffe lange Zeit hauptsächlich aus Pflanzen und Tieren gewonnen wurden.
Viele Künstler bereiten auch heute noch ihre Farbmaterialien selbst aus den Grundrohstoffen Pigment und Bindemittel zu, ganz ähnlich wie die alten Meister. Dies bietet zahlreiche Vorteile. Ein Maler, der seine Farben selbst mischt, hat einen erweiterten Spielraum für neue Möglichkeiten. Auf diese Weise kann die Farbe in ihrer höchsten Reinheit verwendet oder die Farbpigmente mit verschiedenen Füll- und Ersatzstoffen gestreckt werden. Auch die Haltbarkeit ist ein wesentlicher Aspekt bei der Verwendung von Farbpigment Pulver. Farbpigmente lassen sich deutlich länger lagern als bereits vorgefertigte Farben. Pigmente behalten stets ihre Qualität, und das Risiko des Eintrocknens besteht nicht. Für die Arbeit mit Pigmenten benötigt man lediglich einen Mörser mit Pistill oder eine spezielle Anreibplatte aus angerautem Glas mit einem Glasläufer. Durch kontinuierliches Mischen kann dann das jeweilige Bindemittel hinzugefügt werden, um eine geschmeidige Farbpaste zu erhalten. Der Bedarf an Bindemittel variiert je nach verwendetem Pigment erheblich.
Über Tausende von Jahren hinweg bildeten Blätter, Beeren, Wurzeln und diverse andere Naturstoffe die Grundlage für eine Vielzahl von Farbstoffen. Diese werden verwendet, um Textilien, Papier oder Kunststoffe zu färben, indem die Farbe des Trägermaterials durch die Absorption des Farbstoffs verändert wird. Pigmente wie Purpur, Indigo und Carmin gehören zu diesen kräftigen Substanzen aus der Natur. Im Gegensatz zum Malen erfordert das Färben kein Bindemittel. Das Malen mit Aquarellfarben kann beispielsweise als Teil des Färbeprozesses betrachtet werden, da Aquarellfarben neben feinteiligen Pigmenten auch Farbstoffe enthalten, die auf die Papierfaser "aufziehen".
Pigmente lassen sich in organische und anorganische Pigmente unterteilen. Organische Pigmente werden auch als Tier-und-Pflanzen-Farben bezeichnet. Im Vergleich zu anorganischen Pigmenten sind sie zwar brillanter und intensiver, weisen jedoch eine geringere Deckkraft auf und sind weniger alterungsbeständig. Die Herstellung von organischen Pigmenten ist teilweise einfach. So wird Rebschwarz beispielsweise aus unvollständig verbranntem Weinholz gewonnen. Die Licht-, Hitze- und Lösemittelbeständigkeit von organischen Pigmenten variiert stark, doch zeichnen sie sich meist durch hohe Farbstärke und Reinheit im Ton aus.
Anorganische Pigmente neigen dazu, undurchsichtig, dicht, schwer und vollständig dauerhaft zu sein. Innerhalb der anorganischen Pigmente wird zudem zwischen natürlichen und synthetisch hergestellten Pigmenten unterschieden. Natürliche anorganische Pigmente umfassen Erden und Mineralien, die lediglich getrocknet und gemahlen werden. Pigmente wie Gelbe Erde oder Französischer Gelber Ocker Jtcles zählen zu dieser Art.
Zur zweiten Gruppe gehören industriell hergestellte anorganische Pigmente wie Metalleffektpigmente, Ruß oder Eisenoxidpigmente. Diese weisen eine stabilere Qualität und höhere Reinheit auf. Ein Beispiel sind die Schmincke Aqua-Bronze Pigmente, die auf echten Metallpigmenten basieren und daher besonders lichtecht, deckend und glänzend sind. Sie eignen sich hervorragend für Gouache- oder Aquarellbilder auf schwach saugenden Untergründen und werden vor Gebrauch einfach mit Wasser vermischt.
Bei Van Beek Art Supplies findest du zudem eine vielfältige Auswahl spezieller Pigmente mit besonderen Merkmalen. Hierzu gehören beispielsweise Schmincke Fluor Pigmente, die im Dunkeln nachleuchten. Diese fluoreszierenden Farbtöne strahlen absorbiertes Licht wieder ab und können mit verschiedenen Bindemitteln und transparenten Trägern gemischt werden.
Bei den Farbstoffen unterscheidet man wiederum zwischen natürlichen Farbstoffen und synthetisch hergestellten Farbstoffen. Zu den sogenannten Naturfarbstoffen zählen Färbemittel, die aus Tieren und Pflanzen erzeugt werden. Bekannte Vertreter sind beispielsweise das Scharlachrot, das aus der Cochenille-Schildlaus gewonnen wird oder der Farbstoff Purpur, der aus der Purpurschnecke hergestellt wird. Zu den pflanzlichen Farbstoffen zählt beispielsweise Indigo oder das aus der Karotte gewonnene Carotin.
Die Gruppe der natürlichen Farbstoffe wird ergänzt durch die Entwicklungen der modernen Farbstoffchemie. Der erste synthetische Farbstoff wurde zufällig 1856 von dem jungen Chemiker W.H. Perkin, beim Versuch Chinin herzustellen, entdeckt. Er erhielt Mauvéine, eine violette alkoholische Lösung, die die Fähigkeit hatte, Stoffe zu färben. Schon einige Jahre später war bereits eine breite Palette von Farbstoffen auf dem Markt erhältlich.
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