Was ist der Unterschied zwischen Ölfarbe und Acrylfarbe? Und was wählt man als Anfänger? Das sind Fragen, die wir bei van Beek Art Supplies oft gestellt bekommen. Und da wir die Fragen unserer Kunden so gerne beantworten, widmen wir ihnen gerne einen Blog!
Der Unterschied zwischen Öl- und Acrylfarben lässt sich eigentlich recht einfach zusammenfassen. Alle Arten von Farben bestehen aus einem farbgebenden Pigment und einem Bindemittel, das dafür sorgt, dass es zu einer dauerhaften Farbe trocknet.
Der einzige Unterschied zwischen den verschiedenen Farben (Aquarellfarben, Acrylfarben, Ölfarben und sogar Pastellfarben) ist das Bindemittel. Die Pigmente sind oft die gleichen. Das Bindemittel ist also das, was die Eigenschaften der Farbe drastisch verändert. Es wird dich nicht überraschen, aber bei Ölfarben wird das Pigment mit Öl gemischt, um eine Farbe herzustellen. Bei Acrylfarben handelt es sich um ein Bindemittel auf Acrylbasis, d. h. eine Art Kunststoff.
Interessante Fakten, aber was bedeutet das konkret beim Malen. Und was ist am besten zu wählen?
Acryl als Bindemittel und Öl als Bindemittel verändern die Eigenschaften der Farbe. Die Trocknungszeit von Acrylfarbe ist um ein Vielfaches schneller als die Trocknungszeit von Ölfarbe. Die Trocknungszeit von Acrylfarbe hat sowohl Vorteile als auch Nachteile.
Wenn du in mehreren Schichten arbeitest, ist es praktisch, wenn du schnell mit der zweiten Schicht weitermachen kannst. Das bedeutet aber auch, dass du wenig Zeit hast, um Korrekturen vorzunehmen. Außerdem trocknet die Palette schnell. Wenn du also nicht innerhalb weniger Stunden eine Farbe aufträgst, kannst du sie nicht mehr verwenden und verschwendest somit deine Farbe. Auch wenn deine Farbe eingetrocknet ist und du dieselbe Farbe ein zweites Mal mischen musst, kann es zu Problemen kommen. Denn genau dieselbe Farbe zu bekommen kann schwierig sein! Das geht nur mit Skalen und einer festen Formel.
Im Gegensatz dazu ist die Trocknungszeit von Ölfarben lang. Und mit lang meinen wir wirklich lang. Wusstest du, dass es manchmal bis zu einem Jahr dauern kann, bis dein Bild vollständig getrocknet ist und du es mit einem abschließenden Firnis überziehen kannst? Zum Glück musst du nicht so lange warten, bis du mit einer zweiten Schicht beginnen kannst (oder es aufhängen, wofür du einen Zwischenfirnis verwenden kannst). In der Regel reichen 1 bis 2 Tage aus, bevor man weitermachen kann. Außerdem gibt es alle möglichen Mittel wie Liquin, die die Trocknungszeit beschleunigen.
Was genau ist der Vorteil einer so langen Trocknungszeit? Vor allem, dass man nicht so schnell arbeiten muss und immer noch leicht verbessern kann, wenn man einen Fehler macht. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass die Palette nicht so schnell trocknet. Wenn du also eine schöne Farbe gemischt hast, stehen die Chancen gut, dass du am nächsten Tag damit weiterarbeiten kannst (Tipp: Wenn du sehr lange Pausen zwischen deinen Gemälden hast, kannst du auch Ölfarben einfrieren, die du nach dem Auftauen wieder verwenden kannst).
Auch das Schaffen fließender Übergänge gestaltet sich einfacher mit Ölfarben, weil die Farbe nicht steif wird, weil der Trocknungsprozess bereits sofort einsetzt. Wenn du also sehr detailliert arbeiten möchtest und subtile Übergänge liebst, sind Ölfarben für deine Arbeitsweise besser geeignet. Allerdings gibt es auch hier einige Nachteile.
Hierin liegt vielleicht der wichtigste Unterschied und für viele Künstler der entscheidende Faktor.
Wir haben alle in Physik gelernt, dass sich Öl nicht mit Wasser mischt. Das gilt auch für Ölfarbe. Um aber genau zu malen und in transparenten Schichten zu arbeiten, ist es super wichtig, die Farbe verdünnen zu können.
Bei Ölfarben braucht man dafür andere Mittel. Traditionell werden dafür Waschbenzin, Terpentin und Öl verwendet.
Allerdings muss man mit Öl als Mischmittel vorsichtig sein, weil es den Trocknungsprozess noch mehr verlangsamt. Und wenn die oberen Schichten viel schneller trocknen als die unteren, wird das fertige Werk beschädigt (die Farbe wird "rissig").
Daher rührt das Prinzip "Fett vor mager". Daher musst du die ersten Schichten mit einem Medium wie Waschbenzin oder Terpentin mischen und kannst in den folgenden Schichten immer mehr Öl als Mischmittel verwenden. Leider hat sich gezeigt, dass Terpentin und Testbenzin gesundheitsschädlich sind, wenn man ihnen viel ausgesetzt ist, insbesondere in schlecht belüfteten Räumen. Du kannst also nicht einfach deine Ölfarbenausrüstung auf deinem stickigen Dachboden auspacken und mit dem Malen beginnen, sondern musst dir einen geeigneten Raum oder ein spezielles Atelier mit guter Belüftung suchen.
Zum Glück gibt es inzwischen Alternativen, die schon viel besser für die Gesundheit sind als Waschbenzin, wie Talens geruchsloser Terpentinersatz, aber auch bei diesen Mitteln ist es immer noch ratsam, den Raum gut zu lüften. Das Schöne ist aber, dass immer mehr Hersteller solche Mittel auf den Markt bringen, die man gut verwenden kann, wenn man die Fenster öffnen kann, im Garten arbeitet oder in kurzen Etappen arbeitet. Es gibt also immer mehr Möglichkeiten.
Muss man also immer Terpentin/Terpentin oder Ersatzstoffe verwenden, um mit Ölfarben zu arbeiten? Nein!
Das gilt nur, wenn du in mehreren Schichten arbeitest. Unser großer Freund und legendäre Ikone Bob Ross zum Beispiel hat seine Bilder immer in nur einer Schicht gemalt, das nennt man "alla prima". In diesem Fall braucht man fast keine Verdünner und kann daher die Vorteile von Ölfarben genießen, ohne einen geeigneten Platz suchen zu müssen....
Außerdem gibt es seit einiger Zeit wasserlösliche Ölfarben, die dieses Problem auf einen Schlag lösen. Obwohl die Hersteller die Verwendung spezieller Medien empfehlen, um die Wirkung von Testbenzin oder Öl besser zu simulieren, kann man im Prinzip auch einfach mit Farbe und Wasser auskommen. Mittlerweile gibt es sogar ein Medium (Medium W) , mit dem alle Ölfarben wasserlöslich gemacht werden können.
Ölfarben bieten daher viele Möglichkeiten, erfordern aber auch mehr Wissen und spezielle Werkzeuge. Bei Acrylfarben hingegen braucht man nur ein paar gute Pinsel und eine Tasse Wasser und schon kann es losgehen.
Acrylfarben und Ölfarben bieten beide Möglichkeiten, mit Reliefs zu arbeiten, nur auf unterschiedliche Weise.
Bei Ölfarben gilt das Prinzip "what you see is what you get", und das gilt auch für die Textur, die du auf dein Bild aufträgst. Pinselstreifen, Kleckse, alles trocknet genau so, wie du es auf die Leinwand bringst. Aufgrund der Trocknungszeit ist es jedoch nicht möglich, zu pastos zu arbeiten und mit richtig dicken Klecksen zu beginnen, da es Jahre dauern kann, bis ein solcher dicker Klecks getrocknet ist.
Bei Acrylfarbe ist dies jedoch der Fall. Durch die Verwendung spezieller Acrylfarben wie Modellierpaste oder spezieller dickflüssiger Acrylfarben kannst du deine Acrylfarbe fast wie Ton auf die Leinwand schmieren und kneten, bis es eine Art 3D-Kunstwerk ist. Wenn es jedoch um subtilere Formen des Reliefs geht, wie z. B. Pinselstriche, wird es mit Acrylfarbe schwieriger. Der Grund dafür ist, dass die Farbe während des Trocknungsprozesses etwas abflacht, so dass subtile Reliefs verloren gehen können. Daher kann man mit Reliefs weniger präzise, aber mit mehr Möglichkeiten arbeiten.
Wir haben es im vorigen Thema kurz erwähnt, aber bei Ölfarben gilt das Prinzip "what you see is what you get". Und das gilt auch für die Farbe. Besonders wenn du realistische Arbeiten anfertigst, bei denen deine Farbwahl viel Fachwissen und Präzision erfordert, kann dies ein großer Vorteil der Ölfarbe sein. Schließlich ist der Farbton einer der wichtigsten Aspekte bei der Schaffung von Tiefe.
Bei Acrylfarben kann der Unterschied zwischen der Farbe, mit der du malst, und der Art und Weise, wie die Farbe trocknet, immer noch unterschiedlich sein, wobei Acrylfarben oft matt und dunkler trocknen. Dies kann die Tiefe und den Kontrast deines Bildes stark beeinträchtigen und macht Hyperrealismus fast unmöglich. Dennoch gibt es viele Künstler, die sich in Sachen Realismus und Acrylfarbe Mühe geben. Und man muss sagen, dass die Ergebnisse, die wir sehen, nicht unverdient sind. Es ist also wirklich eine Frage der Nuancen.
In Bezug auf die Haltbarkeit gibt es keinen Unterschied zwischen Ölfarbe und Acrylfarbe. Du musst das also bei deiner Wahl nicht berücksichtigen.
Obwohl die alten Meister alle mit Ölfarben gearbeitet haben und diese sich nachweislich bewährt haben, sind die in Acrylfarben verwendeten Pigmente die gleichen. Mittlerweile werden fast nur noch hochwertige und lichtechte Pigmente verwendet, was bedeutet, dass dein Bild nicht ausbleichen wird.
Die einzige Ausnahme bilden sehr billige Farbsorten, bei denen die Lichtechtheit aufgrund der Verwendung von Billigpigmenten nicht gewährleistet werden kann, sowie fluoreszierende und/oder Neonfarben. Diese können weder organisch gewonnen werden, noch gibt es bisher eine gute Möglichkeit, ihre Lichtechtheit mit einem synthetischen Pigment zu gewährleisten.
Wenn du mit dem Malen beginnst, ist das ein wichtiger Aspekt. Vor allem, wenn du es ausprobieren willst.
Sowohl Acrylfarbe als auch Ölfarbe gibt es in Studien- und Künstlerqualität.Der Ausgangspunkt für die Studienqualität ist ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis, und der Ausgangspunkt für die Künstlerqualität ist einfach die beste Qualität, unabhängig vom hohen Preis, der damit verbunden sein kann.
Dennoch kann man sagen, dass Acrylfarbe im Allgemeinen billiger ist. Der Herstellungsprozess ist weniger kompliziert, Acryl ist billiger als die speziellen Öle, die in Ölfarben verwendet werden, und man braucht weniger Zusatzstoffe wie spezielle Medien für Acrylfarben. Wenn du also wirklich zum ersten Mal mal malen willst, ist Acrylfarbe die preisbewusste Option, die du ausprobieren solltest.
Das war eine lange Geschichte, aber wir hoffen, dass sie dir bei der Entscheidung hilfreich sein wird. Wir wünschen dir viel Spaß beim Entdecken der Farben!
Entdecke jetzt unsere große Auswahl an hochwertigen Acryl- und Ölfarben renommierter Hersteller und lasse deiner Kreativität freien Lauf! Wir bei Van Beek Art Supplies stehen dir gerne bei Fragen beratend zur Seite. Zudem legen wir großen Wert darauf, dir einen einfachen und effizienten Bestellprozess zu bieten, damit du deine Farben schnell und unkompliziert erhältst und schon bald die vielfältigen Möglichkeiten selbst erkunden kannst!
Materialien
15 November 2023
Was ist Gouache Farbe?
Die Qualitäten von Aquarell-, Öl- und Acryfarben sind weithin bekannt, bei Gouache ist das etwas anders. Obwohl die erste Verwendung von gouacheartigen Farben bereits für die Buchmalerei des frühen Mittelalters belegt ist, ist Gouache Farbe weniger bekannt. Deshalb haben wir dir hier eine kleine Übersicht zusammengestellt, die dir alle wichtigen Informationen zu Gouachefarbe verrät!