Um die Qualität deiner Ölgemälde angemessen zur Geltung zu bringen, empfiehlt es sich grundsätzlich, einen Firnis aufzutragen. Obwohl ungefirniste Ölbilder keine unmittelbaren Schäden an der Farbe erleiden, besteht aufgrund der langen Trocknungszeit die Gefahr, dass Staub sich auf und in der Oberfläche absetzt. Um diesem Effekt entgegenzuwirken, ist es ratsam, nach der Oberflächentrocknung eine Firnisschicht aufzutragen. Firnisse sind auch unverzichtbar, um unebene, ungleichmäßige Stellen in der Ölmalerei auszugleichen und eine homogene Oberflächenansicht zu schaffen.
Ein Firnis bezeichnet normalerweise einen farblosen Überzug auf Öl- oder Harzbasis, der bei Gemälden verwendet wird. Die Verwendung von Firnissen hat eine lange Geschichte in der Ölmalerei und reicht mehrere Jahrhunderte zurück. Sie sind beispielsweise typisch für Gemälde der alten niederländischen Meister. Der Firnis dient dazu, das Gemälde zu schützen, seine Farben zu intensivieren und die Oberfläche zu versiegeln.
Wer bereits Erfahrungen in der Welt der Ölmalerei gesammelt hat, wird sicherlich mit dem folgenden Problem vertraut sein: Das Gemälde ist endlich vollendet, trocken und bereit zum Versenden. Jedoch fällt auf, dass die Oberflächenqualität uneinheitlich ist - es gibt glänzende Abschnitte in einigen Bereichen des Gemäldes und matte Partien in anderen. Dies ist durchaus nicht ungewöhnlich bei der Ölmalerei und lässt sich durch die Anwendung eines Firnisses beheben. Firnisse ermöglichen eine einheitliche Oberflächenqualität zu erzielen. Ein weiterer Grund, warum Firnisse in der Ölmalerei beliebt sind, liegt darin, dass sie zu einer nicht unerheblichen Vertiefung der Farbtöne führen können.
Darüber hinaus hat eine Firnisschicht eine schützende Wirkung. Der Firnis enthält UV-Lichtschutzmittel, die dazu beitragen, die Malschichten vor lichtbedingten Farbveränderungen zu bewahren.
Zunächst gilt es, den passenden Firnis auszuwählen. Hier sind mehrere wichtige Aspekte zu berücksichtigen. Erstens sollte der Firnis transparent sein, um sicherzustellen, dass er das Farbschema des darunter liegenden Gemäldes nicht verändert oder beeinträchtigt. Zweitens ist es von Bedeutung, dass der Firnis in der Zukunft leicht entfernt werden kann. Da die oberste Schicht eines jeden Gemäldes mit der Zeit Staub und Schmutz aufnimmt, ist eine problemlose Entfernbarkeit des Firnisses essenziell.
Vor dem Auftragen des Überzugs ist es wichtig, einen weiteren Aspekt zu klären: ob dein Gemälde bereits ausreichend getrocknet ist. Ein einfacher Test dafür ist, mit dem Daumen vorsichtig auf eine Stelle des Bildes zu drücken. Wenn die Stelle selbst bei festerem Druck nicht klebrig ist, kann der Firnis aufgetragen werden. Auch dein Geruchssinn kann hier hilfreich sein: Sobald das Ölbild allmählich aufhört, nach frischer Ölfarbe zu riechen, ist es an der Zeit für den Schlussfirnis.
Vor dem Auftragen des Firnisses ist es zudem wichtig sicherzustellen, dass die Malschichten nicht empfindlich gegenüber dem Lösungsmittel sind, in dem der Firnis gelöst ist. Ein weiterer bedeutender Aspekt beim Firnissen deines Gemäldes ist die Vermeidung von Staubablagerungen, die durch ein gründliches Abstauben mit einem sauberen, weichen Pinsel oder einem fusselfreien Tuch gewährleistet werden sollte.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Arten von Firnissen, den Zwischenfirnissen und den Schlussfirnissen.
In mehrschichtigen Gemälden kann es vorkommen, dass die untere Schicht einen erheblichen Anteil des Bindemittels der darüber liegenden Malschicht absorbiert, wodurch Letztere matt erscheint. Diese Stellen werden als eingeschlagene Bildstellen bezeichnet. Durch den Zwischenfirnis wird die fehlerhafte Farbschicht mit zusätzlichem Fett angereichert, was zu einer visuellen Korrektur führt. Bei dünnen, lasierenden Farbschichten bewirkt der Firnis eine verstärkte Tiefenwirkung, während er bei deckenden Farbschichten das Oberflächenlicht intensiviert und somit die Farbbrillanz des Gemäldes erhöht.
Die abschließende Versiegelung durch einen sogenannten Schlussfirnis trägt wesentlich dazu bei, dass das vollendete Ölgemälde vor Schmutz, Staub, Kratzern, Vergilbung und den möglichen Auswirkungen von UV-Strahlung geschützt ist. Doch die Funktion des Schlussfirnisses geht über den reinen Schutz hinaus. Er verleiht den Farben eine sattere, intensivere und brillantere Ausstrahlung. Darüber hinaus schafft der Firnis auf der Oberfläche einen gleichmäßigen Glanz, was besonders vorteilhaft ist, da Ölfarben nach dem Trocknen nur selten einen völlig einheitlichen Glanzgrad aufweisen.
Die Methode des Firnisauftrags kann je nach der Art des Firnisses variieren. Im Allgemeinen kommen sogenannte Firnispinsel zum Einsatz, die breit und flach sind, um eine gleichmäßige und relativ dicke Firnisschicht zu erzeugen. Bei bestimmten Firnisvarianten, wie beispielsweise Wachsfirnissen, wird der Firnis stattdessen mit dem Handballen oder einem nicht flusenden Tuch aufgetragen. In diesem Fall kann auch vorsichtiges Bürsten den gewünschten Effekt erzielen. Einige Künstler bevorzugen Firnisse, die in Sprühdosen erhältlich sind, und auch solche sind bei Van Beek Art Supplies erhältlich.
Ein zusätzlicher Tipp für die Verwendung von Firnissen in der Ölmalerei ist darauf zu achten, dass sowohl das Ölgemälde als auch der Firnis Raumtemperatur haben, um sicherzustellen, dass sich die enthaltenen Wachse und Harze gleichmäßig verteilen können. Es ist auch ratsam, den Firnis vor Gebrauch kräftig zu schütteln, um eine gleichmäßige Konsistenz sicherzustellen.
Bei Van Beek Art Supplies findest du eine breite Auswahl an unterschiedlichen Firnissen, darunter die bekannten Gamvar Gemäldefirnisse von Gamblin, hochwertige Dammar-Firnisse und auch herkömmliche Universalfirnisse. Egal, ob du einen Firnis für Ölbilder kaufen möchtest oder mehr darüber erfahren möchtest, welches Produkt für deine Bedürfnisse geeignet ist, das fachkundige Kundenservice-Team von Van Beek Art Supplies steht dir gerne zur Verfügung.
auf Lager
auf Lager
auf Lager
No blogs found
No site content found