Das Malen auf bespannten Keilrahmen ist sehr weit verbreitet. Bespannte Keilrahmen sind ideale Bildträger für die meisten Formen der Malerei. Sie sind leicht, günstig und relativ strapazierfähig. Wer selber einen bespannten Keilrahmen herstellen will, kann sich diese Anleitung anschauen. Dort erklären wir Schritt für Schritt, wie es gemacht wird. In diesem Blog erklären wir euch etwas über die verschiedenen Gewebe, die zum Malen benutzt werden.
Stoffe für bespannte Keilrahmen nennt man Gewebe. Andere Bezeichnungen sind Leinwand, Maltuch oder manchmal auch Leinwandstoff.
Das Gewebe besteht aus Fasern, die in einer bestimmten Bindung gewebt sind. Am meisten verbreitet ist die schlichte Leinwandbindung, wobei je ein Faden senkrecht über den anderen geht. Bei dieser Webart entsteht ein sehr festes, aber elastisches Gewebe mit vielen Verschlingungen. Seltener ist die Köperbindung ( eng. Twill), bei der wird der Schussfaden unter dem Kettfaden hindurch gewebt, und danach über zwei Kettfäden hinweg, dann wieder unter einem hindurch und so weiter. So entsteht eine diagonale Linie im Gewebe.
Um Stoffe für bespannte Keilrahmen herzustellen, werden traditionell die Fasern des Flachses, der Baumwolle, des Hanfes und der Jute verwendet. Daneben gibt es noch Gewebe aus synthetischen Fasern oder aus einer Mischung aus synthetischer und natürlicher Faser. Für die Gleichmäßigkeit des Gewebes ist die Länge der gewebten Fäden ausschlaggebend. Bei kurzen Fäden entstehen häufig Knoten. Die Dicke der verwendeten Faden wird durch das Flächengewicht des Gewebes als Gramm pro Quadratmeter angegeben. Je höher das Flaschengewicht, desto robuster, schwerer und grober wird der Stoff.
Es gibt also eine Vielzahl von groben, feinen, schweren und dünnen Stoffen für bespannte Keilrahmen, die sich als Maltuch eignen. Die Rohstoffe, aus denen ein Gewebe hergestellt und wie es gewoben wird, haben Einfluss auf die Eigenschaften als Maltuch.
Es gibt kein Gewebe, das grundsätzlich als das Beste bezeichnet werden kann, da die Stoffauswahl für Keilrahmen von verschiedenen Faktoren abhängt, wie z.B. der Art der verwendeten Farben, der Maltechnik und der gewünschten Oberflächenstruktur des Gemäldes. Einige Künstler bevorzugen die traditionelle Leinwand, während andere Baumwolle oder synthetische Stoffe bevorzugen. Es empfiehlt sich daher, verschiedene Gewebe auszuprobieren und dasjenige zu wählen, das den eigenen Bedürfnissen am besten entspricht.
In diesem Blog-Artikel besprechen wir die verschiedenen Stoffe für bespannte Keilrahmen.
Leinwand aus Flachs ist das klassische Gewebe der Malerei. Künstler malen schon seit Jahrhunderten auf Leinen. Es ist ein beliebter Malgrund, weil es haltbar, stark und strapazierfähig ist und viele überlieferte Meisterwerke beweisen, dass es den Test der Zeit übersteht. Darüber hinaus ist Leinen sehr flexibel. Eine Delle im gespannten Tuch kann meistens einfach mit Wasserdampf beseitigt und weggearbeitet werden. Die Knoten können mit einem Hammer gegen ein Holzstück flach geschlagen oder geschmirgelt werden, wodurch eine gleichmäßige Oberfläche entsteht, um weiter grundiert zu werden. Die etwas raue Oberfläche macht den Charme des Malens auf Leinwand aus. Besonders für Gemälde im Großformat ist Leinwand eigentlich unentbehrlich.
Im 19. Jahrhundert hat sich Baumwolle in Europa nach und nach als Alternative für Leinengewebe etabliert. Baumwolle wurde billig aus Übersee importiert und fand unter Künstlern Abnahme als Malgrund. Das Malen auf Baumwolle unterscheidet sich im Prinzip nicht sehr viel vom Malen auf Leinwand. Baumwollgewebe ist eine Naturfaser, die manchmal etwas feiner und dichter gewebt ist als Leinwand. Die kompakte Oberflächenstruktur wird von manchen Malern bevorzugt, da sie sich einfacher "zu malen" lässt. Das Malen auf Baumwolle bietet wegen der feineren Struktur Vorteile, da es günstiger ist als ein fein gewobenes, teures Leinentuch. Baumwolle eignet sich aber nur für kleine Formate, unter einem Quadratmeter, da es leichter reißt als Leinen.
Bei der Herstellung von Stoffen für die Malerei können heutzutage auch synthetische Fasern verwendet werden. Synthetische Gewebe sind meistens kompakt und das Malen auf synthetischen Geweben ist vergleichbar mit dem Malen auf Leinen- oder Baumwollgewebe. Es ist nicht so flexibel wie Leinen und auch hier gilt, dass man es lieber nicht für Leinwände verwendet, die größer als ein Quadratmeter sind. Synthetisches Gewebe ist kostengünstig, leicht und wird nicht durch Luftfeuchtigkeit beeinflusst. Besonders das Mischgewebe mit Baumwolle ist sehr beliebt bei vielen Malern.
Das Malen auf Seide ist eher eine Seltenheit. Seide bietet aber eine nicht zu unterschätzende Oberfläche für die Malerei. Der Stoff hat selbst eine leuchtende Qualität, die eine ganz eigene Ausstrahlung erzeugt. Seide ist ein luxuriöser und weicher Stoff, der seit Jahrhunderten für die Herstellung schöner Kleidung und Kunst bemalt und gefärbt wird. Beim Malen auf Seide erscheinen die Farben aufgrund der Art und Weise, wie die Seidenfasern Licht absorbieren und reflektieren, leuchtend und intensiv. Seide hat eine glatte und gleichmäßige Textur, auf der Farben gut haften. Für Künstler, die feine Details und komplizierte Designs erzielen wollen, ist Seide ein interessanter Malgrund. Seide ist jedoch schwieriger auf einen Keilrahmen zu spannen und man sollte die relevanten Techniken erst gründlich recherchieren oder testen.
Beim Malen können zahlreiche seltene oder ungewöhnliche Materialien und Gewebe als Malgrund verwendet werden, um faszinierende Effekte zu erzielen. Jute und Hanf waren zum Beispiel früher weit verbreitet. Heute sind sie eher seltsam. Sie werden für sehr große Gemälde verwendet.
Es gibt auch Maler, die auf ganz anderen Oberflächen malen. Traditionell ist das Malen auf grundierten Holztafeln weit verbreitet. Aber auch auf Kupferplatten und Aluminiumplatten kann man malen. Durch das Schmirgeln der Oberfläche wird hier eine leichte Zähnung geschaffen, auf der Öl- und Acrylfarben gut halten.
Im Allgemeinen könnte man jeden Stoff auf einen Keilrahmen spannen. Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Jedes Gewebe hat Vor- und Nachteile.
Die Eigenschaften, die Leinen als Maltuch hat, sind fast ideal. Es ist fein und dicht gewoben erhältlich, aber auch in einer groben und schweren Ausführung. Leinentuch ist sehr flexibel und elastisch. Beim Aufspannen auf den Keilrahmen lässt es sich leicht dehnen, wodurch es nicht schnell reißt . Im Grunde genommen ist Leinen sehr alterungsbeständig. Leinen ist jedoch auch eine Naturfaser, die anfällig für Feuchtigkeit ist. Nach sehr langer Zeit kann es spröde werden. Der einzige wirkliche Nachteil von Leinengewebe ist der Preis. Es ist teurer als andere Maltücher. Maler, die traditionell nach alter Technik malen, werden aber auf Leinen schwören.
Baumwollfasern liefern ein gutes Gewebe für Maler, da sie kompakt und dicht gewoben werden können. Baumwolle ist, wie auch Leinen, in verschiedenen Stärken erhältlich. Das Tuch aus Baumwolle hat eine schöne, gleichmäßige Oberfläche. Zudem sind die Täler und Hügel im Tuch nicht so extrem wie bei vielen Leinentüchern. Das bedeutet, dass die Oberfläche das Licht, welches auf das Bild fällt, gleichmäßiger reflektiert.
Baumwolle ist billiger als Leinen. Es ist eine hervorragende Alternative für letzteres, wobei gesagt werden muss, dass es nicht ratsam ist, es für größere Bilder zu verwenden. Es ist weniger elastisch und kann daher nicht so viel Zugkraft beim Aufspannen vertragen wie Leinen. Auch bei Baumwolle handelt es sich um ein Naturprodukt, das anfällig für Feuchtigkeit ist.
Gewebe aus synthetischen Fasern werden immer mehr als Malgrund verwendet. Sie sind günstiger als Leinen oder Baumwolle. Wie Baumwolle werden die meisten synthetischen Fasern zu einem dichten und kompakten Tuch gewoben. Auch hier gilt: Für kleinere Formate ist synthetisches Gewebe ohne Bedenken zu verwenden, bei größeren Bildern aber sollte man es nicht benutzen, da es im Vergleich zu Leinen, aber auch im Vergleich zu Baumwolle kaum elastisch ist und schneller reißt. Ein wichtiger Vorteil von synthetischen Maltüchern ist, dass sie praktisch unempfindlich sind für Feuchtigkeit. Sie lassen sich zudem einfach bedrucken. Es sind beliebte Mischgewebe aus Baumwolle und synthetischen Fasern im Handel erhältlich, die verwendet werden, weil sie billig und ideal zum Üben sind.
Die verschiedenen seltenen Gewebe, die als Maltuch erhältlich sind, haben immer auch ganz eigene Vorteile und Nachteile. Seide ist sehr glatt, aber auch delikat. Jute und Hanf sind sehr strapazierfähig, grob und schwer. Aber die raue und offene gewobene Oberfläche ist nicht jedermanns Sache. Wer neugierig ist, sollte es einfach mal ausprobieren. Das gilt natürlich auch für alle anderen Maltücher, die wir euch hier vorgestellt haben. Irgendwann habt Ihr herausgefunden, welcher Malgrund sich für die eigene Arbeit am besten eignet. Das schöne ist, dass es einerseits die Möglichkeit gibt, Keilrahmen selber zu bespannen und somit die Kontrolle zu haben, denn Malgrund nach den eigenen Präferenzen zu gestalten, aber auch andererseits fertige und grundierte bespannte Keilrahmen im Handel erhältlich sind, auf denen Ihr sofort loslegen könnt.
Wer sich Maltuch kaufen will, kann entweder am laufenden Meter von der Rolle oder günstiger die ganze Rolle kaufen. Die meisten Rollen sind ca 2.10m breit und 10m Leinwand lang. Heutzutage wird das Maltuch oft fertig grundiert geliefert. Das muss aber nicht immer so sein.
Um aus einem unbehandelten Tuch ein fertiges Maltuch zu erhalten, werden zwei Vorgänge durchgeführt. Zuerst kriegt das Tuch eine Vorleimung. Früher benutzte man Knochen- oder Hasenleim . Heute wird häufig ein Acrylbinder benutzt. Diese Schicht versteift und "schließt" das Tuch, wodurch verhindert wird, dass Grundierung oder Farbe durch die Maschen auf die Rückseite gedrückt werden.
Als nächstes grundiert man das Tuch. Eine Grundierung ist im Prinzip eine Schicht aus Farbe und Kreide. Die Kreide macht die Schicht saugend, damit die Farbe besser haften kann. Es gibt hier viele Rezepte zur Herstellung der perfekten Grundierung. Eine sehr verbreitete Grundierung ist Gesso.
Gesso auf Acrylbasis ist einfach zu verwenden, wasserlöslich und schleifbar. Hierdurch können sehr glatte Untergründe erhalten werden. Man sollte bei der Ölmalerei aber darauf achten, dass die Grundierung nicht zu saugend ist, da sie der fettigen Ölfarbe das Öl entziehen kann. Hierdurch können störende matte Farbschichten im Bild entstehen. Eine spezielle Grundierung für Ölfarbe kann man evt. selbst herstellen.
Es gibt also nicht-grundiertes Maltuch, das nur verleimt ist. Auch komplett unbehandeltes, unpräpariertes Tuch gibt es, zum Beispiel als Ballen oder als Rolle
Wie schon erwähnt, gibt es kein Gewebe, das grundsätzlich als das Beste gilt. Eure persönlichen Präferenzen, wie zum Beispiel welche Farbe Ihr benutzt, ob Ihr groß oder klein arbeitet, dünn oder wuchtig etc. haben großen Einfluss auf die Wahl des Gewebes. Probieren geht über Studieren. Am Besten versucht man einfach mal verschiedene Oberflächen aus. In sehr vielen Fällen ist ein günstiges Mischgewebe, wie unser Roma zum Beispiel, eine prima Wahl. Das beliebteste Leinengewebe Brüssel, das wir bei Van Beek anbieten, ist im Übrigen auch nicht vollkommen unerschwinglich, wenn man es pro Meter kauft. Kleine Formate bespannte Keilrahmen können wir einfach in unserem Leinwand Atelier als Sonderanfertigung herstellen und versenden. Informiert euch einfach mal bei unserem Kundenservice!