Papier ist der bedeutendste Malgrund für Aquarellmalerei. Mit ganz wenigen interessanten Ausnahmen, die wir am Ende dieses Blog-Beitrags besprechen, wählen die meisten Künstler Papier für Aquarellfarben. Historisch hat sich sogar eine besondere Art von Papier entwickelt: das Aquarellpapier. Es zeichnet sich durch seine Saugfähigkeit aus, was bedeutet, dass es Feuchtigkeit aufnehmen kann, ohne zu zerreißen oder sich groß zu verformen. Die spezielle Beschichtung des Aquarellpapiers erlaubt es, dass Wasser und Farbe auf der Oberfläche haften, was wiederum das Mischen und Verwischen der Farben ermöglicht. Des Weiteren kann man somit mit Aquarellfarben Papier bemalen ohne Wellen.
Die Farben werden auf dem Aquarellpapier in der Regel lebendig und transparent wiedergegeben. Die Oberfläche ist so gestaltet, dass sie die Intensität der Farben bewahrt, was ein charakteristisches Merkmal der Aquarellmalerei ist.
Die Wahl des richtigen Papiers ist also ein entscheidender Faktor für den Erfolg in der Aquarellmalerei. Das richtige Papier kann die Leuchtkraft deiner Farben verstärken und die Details in deinem Werk zur Geltung bringen. Hier erfährst du alles, was du wissen musst, um das für dich passende Aquarellpapier auszuwählen und welches Aquarellpapier für Anfänger geeignet ist.
Es gibt drei wesentliche Arten von Aquarellpapier: kaltgepresst, heißgepresst und rau. Diese Bezeichnungen deuten die Oberflächenstruktur, beziehungsweise die Herstellung des Papiers an. Oft werden auch die englischen oder französischen Begriffe verwendet.
Das Gewicht des Papiers wird in Pfund (lb) oder Gramm pro Quadratmeter (g/m²) gemessen. Leichtes Papier wie 90 lb (190 g/m²) ist dünn und neigt dazu, sich bei starker Wasseraufnahme zu wellen. Die meisten Aquarellpapiere haben 140 lb (300 g/m²) oder mehr. Sie sind stabiler und halten großen Wassermengen stand, sodass du das Papier bemalen kannst, ohne dass sich Wellen bilden. Die Wahl des Gewichts hängt von deinem bevorzugten Malstil ab. Leichteres Papier eignet sich gut für Skizzen und leichte Aquarell-Arbeiten, während echtes Aquarellpapier für mehrschichtige Techniken und nasses Arbeiten geeignet ist.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit Aquarellfarben zu arbeiten: auf trockenem Papier oder auf nassem Papier.
Bei der nassen Technik wird das Papier mit einem Schwamm oder einem großen Pinsel beidseitig befeuchtet. Anschließend wird es mit gummierten Kraftpapierstreifen auf einem festen, unlackierten Holzbrett oder eine Workstation gespannt und dann zum Trocknen gebracht. Nachdem das Papier getrocknet ist, kann es erneut angefeuchtet werden, um in die nasse Schicht hineinzuarbeiten, ohne dass es sich wellt. Diese Technik heißt Nass-in-Nass. Alternativ zum Aufkleben kann das nasse Papier auch auf einen Rahmen gespannt und fixiert werden. Manche Künstler legen ihr feuchtes Blatt zum Trocknen auf eine Glasplatte.
Dieses Anfeuchten, Aufkleben und Spannen wird auch bei der trockenen Technik empfohlen. Es sorgt für eine ebene Oberfläche und verhindert das Wellen des Papiers beim Arbeiten. So wird verhindert, dass sich die Farbe in Vertiefungen sammelt. Wer trockenes Papier zum Arbeiten bevorzugt, lässt das Papier auf dem Brett ganz durchtrocknen.
Granulieren, Sprenkeln, Klecksen und Tupfen. Neben den Haupttechniken der Lasur und der Lavur mit einem guten Aquarellpinsel gibt es noch eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten, die Aquarellfarbe zu Papier zu bringen. Je mehr Routine man dabei im Umgang mit der Farbe entwickelt, desto freier und lockerer gehen einem diese Techniken von der Hand.
Du kannst Aquarellpapier als lose Blätter, auch Bögen genannt, kaufen und diese selbst spannen oder bereits vorgespanntes Papier auf einem verleimten Block verwenden. Der Block hat den Vorteil, dass die einzelnen Blätter an den Seiten festgeklebt sind, so dass sie sich nicht wellen können. Nach dem Arbeiten löst man mit einem stumpfen Messer oder einem Brieföffner das Blatt vom Block. An der Kopfseite oder an einer Ecke ist extra dafür ein kleines Stück vom Block nicht verleimt, wo du das Messer einführen kannst.
Großformatiges Aquarellpapier gibt es meist nur als losen Bogen oder, wenn du richtig groß loslegen willst, auch als Rolle von Arches.
Aquarellpapier wird aus Baumwolle und/oder Zellulose hergestellt. Baumwolle, auch Hadern oder Lumpen genannt, ist nach wie vor der Rohstoff erster Wahl. Die Qualität 100 % Baumwolle ist die wertvollste.
Zellulose, die man aus Holz (Buche, Birke, Eukalyptus, Kiefer, Fichte usw.) gewinnt, ist meist billiger als Baumwolle. Einige zum Teil beherrschbare Mängel wie leichte Vergilbung werden dabei in Kauf genommen. Der Unterschied wird am deutlichsten, wenn du mal ein Stück von deinem Aquarellpapier mit Tape abdecken willst, um zum Beispiel einen exakten Rand zu erhalten: Zellulose Papier wird in den meisten Fällen durch das abziehen des Klebebandes aufgerissen, während Baumwolle Papier eine viel stärkere innere Struktur hat und sich das Tape ohne Rückstände lösen lässt.
Neben Papieren aus 100 % Baumwolle werden heute auch Mischungen aus Baumwolle und Zellstoff angeboten.
Hochwertiges Aquarellpapier ist säurefrei und alterungsbeständig. Säurefreies Papier verhindert, dass deine Kunstwerke mit der Zeit vergilben oder verwittern. Dies ist besonders wichtig, wenn du Werke schaffst, die du für die Ewigkeit bewahren möchtest oder die viel Licht vertragen sollen. Insbesondere direktes Sonnenlicht sollte aber sowieso vermieden werden, denn auch die Aquarellfarben können verblassen. Es gibt einen Aquarellfarbe Firnis den man zum Schutz von Aquarellpapier und Farben verwenden kann. Wenn du extra UV-Schutz benötigst, kannst du auf den Firnis einen UV-Protector Film auftragen. Diese Schritte sind allerdings nur erforderlich, wenn du dein Aquarell Arbeit zum Beispiel im Wintergarten aufhängen willst, wo täglich die Sonne drauf scheint
Es gibt viele renommierte Marken von Aquarellpapier, darunter Arches, Fabriano, Hahnemühle und Saunders Waterford. Diese Marken bieten Qualitätsprodukte, die von professionellen Künstlern auf der ganzen Welt geschätzt werden. Es ist jedoch auch möglich, qualitativ hochwertiges Aquarellpapier zu einem erschwinglichen Preis zu finden. In den letzten Jahren hat sich auch das ausgezeichnete chinesische Aquarellpapier Baohong etabliert.
Die Auswahl an Materialien für die Aquarellmalerei ist vielfältig. Neben einer Vielzahl von Aquarellpapieren in verschiedenen Dimensionen, Qualitäten, Oberflächenbeschaffenheiten und Gewichten sind auch alternative Malgründe verfügbar. Neben maschinell hergestelltem Papier sind handgeschöpftes Papier, Büttenpapier und Japan Papier beliebte Optionen. Darüber hinaus können mit einer entsprechenden Grundierung vorbereitete Leinwände oder Malpappen für die Aquarellmalerei genutzt werden. Gelegentlich werden auch Stoffe wie Seide oder vorbehandeltes Textil als Malgrund verwendet. Experimentiere auch mal mit abweichenden Malgründen, die du durch strukturierte Pasten erzeugen kannst.
Die Wahl des richtigen Papiers für deine Aquarellmalerei erfordert oft Experimente. Probiere verschiedene Oberflächen, Gewichte und Marken aus, um herauszufinden, welches Papier am besten zu deinem Stil und deinen Vorlieben passt. Achte darauf, wie das Papier auf Wasser und Farbe reagiert, und nutze diese Erkenntnisse, um deine künstlerischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln.
In der Welt der Aquarellmalerei ist das Papier der entscheidende Partner, der deine Ideen zum Leben erweckt. Mit dem richtigen Aquarellpapier als Malgrund kannst du die Schönheit und Vielseitigkeit dieses Mediums in all seinen Facetten genießen.
Entdecke eine breite Auswahl an hochwertigem Aquarellpapier bei Van Beek Art Supplies! Unser Sortiment umfasst verschiedene Arten von Aquarellpapier in unterschiedlichen Gewichten und Oberflächen, um den Bedürfnissen von Künstlern gerecht zu werden. Ob du glattes oder strukturiertes Papier bevorzugst, leichtere Varianten für Skizzen oder schwerere für ausdrucksstarke Werke – wir bieten eine vielfältige Auswahl an Qualitäten. Besuche Van Beek Art Supplies, um das Aquarellpapier für deine künstlerischen Bedürfnisse zu finden.
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